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Burg Brome

Grenzerfahrungen – Burg Brome und der Drömling

Wer heute die unsichtbare Grenze bei Brome überschreitet, tut dies meist wohl eher beiläufig. Kein Wunder – der Wechsel zwischen zwei Bundesländern soll ja auch kein Hindernis sein, sondern ganz im Gegenteil möglichst leicht von statten gehen. So funktionieren kultureller Austausch, Handel und Wandel, ja ganz allgemein das friedliche Koexistieren zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.  Doch das war nicht immer so!
Weit zurück in unsere Vergangenheit reicht die Geschichte der Gegend um Brome als Grenzgebiet. Zuletzt trennte nur wenige Kilometer entfernt von 1945 bis 1989 die tödliche innerdeutsche Grenze das Land und die Menschen, zerschnitt uralte wirtschaftliche und private Bindungen. Doch war dies nicht die einzige Phase der Trennung. Im Hochmittelalter war die 1203 zuerst erwähnte Burg Brome eine der Grenzfesten des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg. Sie war wehrhaftes Bollwerk gegen mächtige Nachbarn: die askanischen Markgrafen von Brandenburg. Wechselhaft und unruhig waren die Zeiten, mehrfach wechselte die Burg den Besitzer und wurde dabei auch zerstört. Und noch weiter zurück, im Frühmittelalter, über das heute kaum noch Quellen berichten, trafen in der Gegend von Brome die Siedlungsgebiete von Deutschen und Slawen aufeinander.
Und dann war da noch der wenige Kilometer südöstlich der Burg gelegene „Drömling“. Das große Niederungsgebiet erstreckt sich über etwa 340 km². Der kleinere Teil davon liegt in Niedersachsen, der größere, seit 1990 Naturpark, in Sachsen-Anhalt. Nach umfassenden Entwässerungen im 18. Jahrhundert lässt der einst dem Menschen feindliche Drömling kaum noch erkennen, warum man ihn in alter Zeit mied. Wer sich hier nicht auskannte, lief – zumal im Dunkeln oder bei ungünstigem Wetter – schnell Gefahr, ein Opfer des sumpfigen Bodens zu werden. So diente der kaum besiedelte, nur schwer passierbare Drömling über Jahrhunderte hinweg als Grenzgebiet und Rückzugsraum für die Menschen der Umgebung in Kriegszeiten. Immer wieder berichten die Quellen von fremden Heeren, die in den Sumpf gelockt und dort geschlagen wurden – doch das ist eine andere Geschichte…

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